In 100 Jahren musste sich der Verein bewähren

In 100 Jahren musste sich der Verein bewähren

In der Zeit der Gründung des Turnvereins Niederscherli stand die Welt voller Unruhe da. Die Menschen sehnten sich nach Gemeinschaft. Diese fanden sie am ehesten in einem Verein. Neben der turnerischen Tätigkeit steht auch nach 100 Jahren der gesellschaftliche Gedanke im Vordergrund. In 4 verschiedenen Riegen sind die Scherler gut auf Kurs.

Damit ein Verein 100 Jahre alt wird, braucht es viele schaffende Hände und ebenso viel guten Geist. Insbesondere sind Vorstände gefragt, die vorbildlichen Einsatz und Weitblick beweisen, um zeitweilige Schwierigkeiten zu meistern, sodass der Verein weiterhin aktiv am Leben erhalten bleibt. Diese Tugenden treffen insbesondere auf den Turnverein Niederscherli zu, der in diesem Jahr 100-jährig wird. Die damaligen 13 Gründungsmitglieder wären sicherlich stolz darauf, wenn sie erfahren würden, dass es diesen Verein noch heute gibt. Dabei war die Zeit vor 100 Jahren noch vom Ende des 1. Weltkrieges und dem Generalstreik 1918 geprägt. Auch wurde das 25-Jahre-Jubiläum aufgrund des 2. Weltkrieges zuerst abgesagt. Als der Krieg 1945 zu Ende ging, wurde das Jubiläumsfest mit mehreren Aktivitäten doch noch nachgeholt. Das grosse Geschehen im Ausland und die Erschütterungen im eigenen Lande bildeten gleichsam die Kulisse, vor der sich die Gründung des Turnvereins als kleine Episode auf der Weltbühne abspielte. Jeder Mensch sehnte sich zu jener Zeit nach Gemeinschaft, Frieden und Freiheit. Ein Verein konnte dieser Sehnsucht am ehesten gerecht werden.

Nach 100 Jahren steht der Turnverein Niederscherli auf gesunden Füssen. Die innere Stärke und Kraft des Vereins wurden stets unter Beweis gestellt. Gebildet wird er aus den Riegen der Volleyballer, Aktiven sowie der Jugend und Senioren. Zeitweilige Schwierigkeiten wurden gemeistert und damit die innere Stärke und Kraft des Vereins unter Beweis gestellt. Die Volleyballer, Aktiven wie auch die Jugendriege nehmen regelmässig an Turnfesten und Meisterschaften des Berner-Mittelländischen Turnerverbandes teil. Währendem für die Riege der Senioren weniger der Wettkampfgedanke, dafür aber der spielerische Bewegungsfaktor im Vordergrund steht.

Der Turnverein
Mit den rund 38 Mitgliedern der Jugendriege sei der Nachwuchs in den übrigen Riegen gesichert, könnte man meinen. Doch der Vereinspräsident relativiert. «Im höheren Alter, so ab der 5. Klasse, entscheiden sich die Jugendlichen für eine Sportart und schliessen sich einem entsprechenden Verein an. Dort können sie sich individuell, nach ihren Bedürfnissen, in einer Sportart weiterentwickeln. Und da liegt halt leider die Jugendriege zeitlich nicht mehr drin», so Roman Stienen. Aber es gebe auch schöne Geschichten, wenn einige zurückkommen und sich wieder im Turnverein sportlich betätigen. Wer sich unter Gleichgesinnten sportlich betätigen möchte, aber auch die Kameradschaft und Geselligkeit schätzt, ist im Turnverein stets willkommen.

Mit der Trennung von Frauen und Männern fährt der Turnverein noch die konventionelle Schiene. Frauen und Männer haben ihren eigenen Verein. «Auf dem Papier sind wir jedoch ein grosser Verein. Übrigens, vor einigen Jahren ist ein Fusionsversuch gescheitert», erklärt der Vereins­präsident.

Turnen und Geselligkeit
Über all die Jahre besuchte der Verein zahlreiche Turnfeste mit tollen, aber manchmal auch weniger grossen Erfolgen. Wobei besonders an Eidgenössischen Turnfesten die Teilnahme über der Rangierung stand. «Schon das Dabeisein und die Ambiance eines solchen Anlasses zu erleben, ist für die Turner immer wieder ein besonderes Highlight», schwärmt Roman Stienen. Auch Turner pflegen eben stets gute Kameradschaft und geselliges Beisammensein, um so den Alltagsstress und die Hektik hinter sich zu lassen. So kommen dann für die Scherler auch gesellschaftliche Aktivitäten wie der «Neujahrshöck», das «Brätlen» oder Fondueessen zum Zuge. Einnahmen werden mit dem alle 2 Jahre stattfindenden Unterhaltungsabend generiert. Vielen der heutigen Vereinsmitgliedern ist die 75-Jahre-Jubilaumsfeier, die 1995 stattfand, noch präsent. Nun, 25 Jahre später stehen die Turner wieder zusammen und feiern das 100-Jahre-Jubiläum. Begeistert waren sie von den 100 verschiedenen Bieren, die sie als Jubiläumsgeschenk von Turnerfrauen geschenkt bekamen. Am Unterhaltungsabend vom
23. Januar wurde in einem Festakt das Jubiläum gefeiert. Eine Gedenktafel, die an einem geeigneten Ort aufgehängt wird, soll an das Jubiläum erinnern.

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