Kultur im Herzen der Gemeinde

Kultur im Herzen der Gemeinde

Wer das Oberstufenzentrum Neuenegg als Schülerin oder Schüler besuchen durfte, wird wohl nostalgische Gefühle empfinden beim Gedanken, dass dieses bald der Vergangenheit angehört. Das «Ründele», wobei Schülerinnen und Schüler zwischen den Pausen die quadratischen Gänge abliefen, der Innenhof mit den hügeligen Pflastersteinen oder die Wolkenlichter, welche die Aula schmückten, sind nur ein Bruchteil der Dinge, die besonders in Erinnerung bleiben. Der Neubau des Oberstufenzentrums bringt jedoch viele Chancen mit sich. Welche das sind, verrät Dan Reusser, Leiter der Bibliothek Neuenegg und Mitglied der Gruppe «Kultur Neuenegg».

Die lichtdurchflutete Bibliothek mit hellgrüner Innenausstattung ist für viele «Neuenegger» aus dem Oberstufenzentrum nicht wegzudenken. Durch den Neubau musste die Bibliothek jedoch weichen und hat nun einen neuen Standort beim Dorfplatz erhalten. «Es reuen mich die Kunstwerke von Ueli Berger, die mit dem Abriss unwiederbringlich verschwinden, doch dass das Oberstufenzentrum neu gebaut werden muss, ist aus vielerlei Hinsicht absolut verständlich. Platzmangel, Isolationsprobleme, neue Strukturen der Schulräumlichkeiten usw. 

Zentral und sichtbar

Doch die Übergangslösung für die Bibliothek, die jetzt im Gebäude der alten Gemeindeverwaltung untergebracht ist, scheint uns allen eine gute Lösung zu sein», so Dan Reusser.Tatsächlich lädt der vorübergehende Standort zum Verweilen ein. Zwischen den Bücherreihen finden sich gemütliche Nischen, die darauf warten, von Lesebegeisterten besetzt zu werden. Die Räumlichkeiten sind hell und verschachtelt, sodass eine Wohnzimmeratmosphäre entsteht, die auch Privatsphäre beim Entdecken neuer Bücher bietet. Doch nicht nur Lesende treffen sich hier. Durch die zentrale Lage lockt die Bibliothek Neuenegg auch Passanten an. «Seit dem Bezug des neuen Standorts haben wir 30 Neueinschreibungen», sagt Reusser. Auch die Kinderecke mit Kinderbüchern und Spielsachen wird fleissig genutzt. Die neue Kundschaft freut ihn sehr: «Der Umzug war zwar für das ganze Bibliotheksteam eine grosse Herausforderung, doch haben wir mit der Zwischennutzung hier im Dorf zeigen können, dass es uns gibt – das war vielen, besonders denen, die keine Kinder im Oberstufenalter haben, nicht bewusst.»

Fixer Kulturort

Ein grosser Glücksfall, der mit dem Abriss des alten Oberstufenzentrums einhergeht, ist auch das neue Kulturlokal für «Kultur Neuenegg» gleich gegenüber der Zwischennutzung der Bibliothek. Dieses Lokal muss nicht wieder weichen, sondern erhält seinen Fixplatz im Alten Archiv der Gemeinde Neuenegg. «Unter dem Namen ‹Kultur Neuenegg› veranstaltet eine Gruppe von Menschen im Auftrag und mit einem Budget der Gemeinde Neuenegg kulturelle Anlässe aus allen Sparten», erklärt Dan Reusser. Die meisten dieser Anlässe fanden bisher in der Aula SKZ statt, die eben nun abgerissen wird. Daher hat die Gemeinde einen neuen Raum zur Verfügung gestellt, der zusammen mit Freiwilligen in den letzten Monaten weitgehend selbst renoviert und eingerichtet wurde. Einer dieser Freiwilligen ist Birk Burren, Lehrling zum Veranstaltungsfachmann. Burren realisierte das gesamte Konzept und die Montage für die technischen Einrichtungen von Licht- und Tonanlage. Dank dieser Unterstützung glänzte das Lokal an der Eröffnungsfeier mit professioneller Ausstattung.  

Auch für kleinere Anlässe

«Mit der Eröffnung dieses Lokals geht ein Traum von einigen aus der Gruppe in Erfüllung. Einen Raum bespielen zu können, den man immer eingerichtet lassen kann, der uns jederzeit mit einer festen Bar installiert zur Verfügung steht, vereinfacht uns das Veranstalten von Anlässen und bietet neue Möglichkeiten. Da wir jetzt nur noch gut 50 Sitzplätze haben, können wir auch kleinere Anlässe organisieren, regionalen Künstlerinnen eine Plattform bieten. Durch die Lage im Dorfzentrum wird ‹Kultur Neuenegg› wahrgenommen. Wir können einen Beitrag zu der Identität in der Gemeinde schaffen und fördern das Zusammenleben und die Identifikation mit dem Wohnort», schwärmt Reusser. So habe der Neubau des Oberstufenzentrums auch dazu beigetragen, dass Neuenegg als Gemeinde und Kulturort wachsen kann. 

Amanda Wettstein

Ausblick «Kultur Neuenegg»  

7. Januar: Die grossartige Judith Bach mit ihrem Soloprogramm «Claire alleine – aus lauter Lebenslust». Claires erstes Soloprogramm strotzt vor selbstgeschriebenen Liedern, katastrophalen Tanzeinlagen und guten Fragen nach dem Sinn und Unsinn dieses Lebens. 

31. Januar: Das Figurentheater Lupine zeigt das Stück «Pozor! …oder wer hat Angst vor dem grossen gelben Hund?»

14. Mai: Die Krimiautorin Christine Brand stellt ihre neueste Krimiserie «Vermisst» vor.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Kultur im Herzen der Gemeinde»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2