Nach dreimonatiger Alpsömmerung war es am 14. September soweit: Rund 600 Tiere der Alpkorporation Obernünenen mit den 3 Alpschaften «Stierenhütte», «Kuhberg» und «Obernünenen» sowie der Alp «Alpigle» konnten, nach rund vierstündigem Marsch nach Riggisberg, wohlbehalten ihren Besitzern übergeben werden. Einigen der Begleitpersonen wie auch den Tieren waren die Strapazen dieser rund 18 Kilometer langen Reise bei sommerlichen Temperaturen ins Gesicht geschrieben. Die hochträchtigen Rinder seien schon am Vortag mit Viehtransportern ins Tal gebracht worden. Ansonsten mache der Marsch den Tieren selten Probleme. «Wenn doch mal ein Rind Mühe bekundet, wird es unterwegs verladen», sagt Klaus Zwahlen von der Alp Obernünenen.
«Die Alpabfahrt ist der Tag der Tage. Wenn die Sömmerung unfallfrei verlaufen ist und wir die Tiere in Riggisberg ihren Besitzern gesund übergeben können, sind wir glücklich», bilanziert Klaus Zwahlen. Auch sei der Sommer in jeder Hinsicht sehr gut gewesen. Es ist der Stolz jeder Älplerfamilie die Tiere frisch, sauber und mit Blumen geschmückt ins Tal zu treiben. Mit vielen Verwandten und Bekannten hat die ganze Familie Zwahlen am Vortag mit Leidenschaft und handwerklichem Geschick die Blumenarrangements zusammengestellt. «Der Tradition entsprechend verwenden wir ausschliesslich Naturblumen. Im Hinblick auf die Alpabfahrt im Herbst säen und pflanzen wir in unserem Garten schon im Frühling Blumen», erzählt Cornelia Zwahlen. Nach der Alpabfahrt konnte der vergangene Alpsommer in der von den Jodlern des Jodlerklubs Alpenrösli und deren Frauen geführte Festwirtschaft von den Beteiligten und den Gästen eifrig bilanziert werden.
