Früher wurde sie etwa «Zahn-
tante» oder gar «Fluorhexe» genannt. Heute ist die Schulzahnpflege-Instruktorin in den Schulen zum edlen Titel der «Zahnputzfrau» oder sogar «Zahnfee» aufgestiegen. Mit ihrem «Zahnputzkörbli» macht sich Gisela Rudi, gelernte Dentalassistentin, auf den Weg. Seit sieben Jahren ist sie unterwegs in ungefähr zehn Gemeinden rund um die Region Köniz. Vom Kindergarten bis zur neunten Klasse vermittelt sie alles, was für die Zähne wichtig ist. «Es ehrt mich, wenn mich die Kinder mit ‹Zahnputzfrau› begrüssen», sagt Gisela Rudi stolz und lacht. «Das bedeutet mir viel und zeigt, dass Mundhygiene in den Familien heute wichtig ist.» Ihr Auftrag ist es, die Schulzahnpflege zu vermitteln, und die variiert je nach Alter. Gisela Rudi will den Kindern auf interessante und humoristische Art die Faszination der Zahnpflege aufzeigen. Ein Aha-Erlebnis vermitteln, weg mit dem Drohfinger, so wie das etwa früher der Fall war, das ist ihr Rezept. «Ich will, dass die Kinder Freude am Zähne pflegen haben.»
Teamarbeit im Mund
Zahnbürste, Zahnseide und Mundspülung oder -wasser verrichten Teamarbeit im Mund. Wussten Sie, dass die Zahnbürste nur gerade 70 Prozent der Zahn-
oberfläche erreicht? Nicht nur an den Zähnen, sondern auch in den Zahnzwischenräumen und auf der Zunge tummeln sich Bakte-rien. Und – die müssen weg.
Kariesvorbeugung mit Fluorid
Zur wirksamen Kariesbekämpfung ist es wichtig, die Zähne mit altersgerechten Fluoridpräparaten zu putzen. Früher haben die Kinder gespuckt beim Gedanken, dass ihnen die «Zahntante»
Fluoridtropfen auf die Zahnbürste tröpfelt. Das Fleisch von den Backen abgelöst habe es, meint Gisela Rudi und verzieht das Gesicht. «Heute ist alles anders. Heute gibt es den Fluoridgelée, der ist angenehm für die Kinder», ist Rudi überzeugt. Sie empfiehlt, einmal wöchentlich zusätzlich die Zähne mit Fluoridgelée zu putzen.
Zahnpflege fürs Leben
Ein Kindermund ist dauernd im Wechsel. Bis zum Alter von fünf Jahren hat ein Kind 20 Milchzähne, die es nach und nach verliert. Etwa im Alter von zwölf Jahren sind 28 neue Zähne herangewachsen. Nun fehlen nur noch die vier Weisheitszähne. Also – wenn alles gut geht, hat ein erwachsener Mensch 32 Zähne an der Zahl im Mund. Ein Dauerprozess der Pflege.
Gesunde und schöne Zähne zu haben, ist ein Privileg, das Schweizer geniessen dürfen. Die Schulzahnpflege-Instruktorin hat einen grossen Anteil daran. Sie bildet sich laufend weiter, um aktuelle Informationen rund ums Zähne pflegen zu vermitteln. So wird Wichtiges bereits im Schulalter mit auf den Lebensweg gegeben. Schön, dass sich die Kinder freuen, wenn es klopft an der Schulzimmertüre und Gisela Rudi, die «Zahnputzfrau», mit ihrem «Zahnputzkörbli» einen Besuch abstattet.