Was steht mir eigentlich? Manche Frauen bewegen sich im Kleidergeschäft wie ein Fisch im Wasser, andere stehen immer wieder überfordert vor dem Spiegel. Denn jedes Kleidungsstück hat je nach seiner Trägerin eine andere Wirkung. Manche bringt es richtig zum Strahlen, während es andere blass und unscheinbar erscheinen lässt.
Pudelwohl statt wie verkleidet
«Jede Frau und jeder Mann entspricht aufgrund der äusseren Körpermerkmale wie Grösse, Gesichtsform oder der allgemeinen Erscheinung einer bestimmten Stilmischung. Weiter spielt der Farbtyp eine grosse Rolle in der Kleiderwahl», erläutert Colora Boutique-Inhaberin Christine Vogt. «Dies erklärt, warum man sich in manchen Kleidern pudelwohl fühlt und sich in anderen vorkommt, als wäre man verkleidet.» Die Colora Boutique ist deshalb weit mehr als eine einfache Modeboutique. Stilberatungen, Farbanalysen und Garderobenchecks sind ebenfalls ein wichtiger Teil des Angebots, nebst der fairen Damenmode und der Änderungsschneiderei.
Stilmischung mit der passenden Farbe
Ob Dramatik, Stadt/Land, Klassik, Romantik, Natürlichkeit oder Zartheit: Wir alle sind ein Mix aus zwei oder mehr Stilrichtungen, welcher unser Erscheinungsbild definiert. Jedem Stil sind bestimmte Farbtöne zugeordnet, welche den jeweiligen Stil zusätzlich betonen. «Jede Farbe erzielt eine bestimmte Wirkung», so Christine. Schwarz zum Beispiel kann unnahbarer machen und wirkt eher schützend, doch einer Person mit Dramatik im Stil verleiht es den nötigen Pep. Blau ist eine kommunikative Farbe und wird gern dann getragen, wenn man offen, freundlich und zugänglich wirken will. Die Signalfarbe Rot darf der Romantik zugeordnet werden. Farben hätten jedoch immer mehrere Aufgaben. Einerseits lassen sie uns entweder strahlender, frischer und freundlicher oder andererseits müder und fahler aussehen. Gleichzeitig lösen Farben aber bei uns selbst und bei unserem Gegenüber Emotionen aus: «Viele Frauen, die gerade ein Kind zur Welt gebracht haben, mögen in den ersten Wochen danach die Farbe Orange. Diese vermittelt nämlich Geborgenheit», sagt die Kennerin als Beispiel.
Kleidung zeigt auch Zugehörigkeit
«Mit der Wahl unserer Kleider zeigen wir unseren Status oder fühlen uns einer bestimmten Gruppe oder Kultur zugehörig», so Christine. Gerade bei Jugendlichen sehe man oft Gruppen von Freundinnen oder Freunden, die alle ähnlich angezogen seien. Hingegen beobachtet die Modeexpertin, dass Menschen mit zunehmendem Alter vermehrt in Richtung Individualität gehen. «Man findet den Schlüssel zu sich.» Andere wiederum lassen sich von Ängsten zurückhalten. «Was denken bloss die anderen, wenn ich mich plötzlich anders anziehe?», sei schon mehrmals von Kundinnen eingebracht worden, ebenso wie: «Darf ich das in meinem Alter noch?» «Ich bin immer sehr stolz auf die Frauen, wenn sie sich trauen, aus dem Gewohnten auszubrechen und etwas Neues zu wagen», sagt sie mit einem Strahlen in den Augen.
«Wir machen Frauen Mut»
Neue Lebensabschnitte, etwa wenn die Kinder ausgezogen sind oder nach einem Berufswechsel, sind ebenfalls häufige Zeitpunkte für einen Garderobenwechsel. Nicht wenige nehmen dann eine Stilberatung in Anspruch. Darin sieht Christine Vogt eine tiefere Berufung: «Unsere Aufgabe ist es, den Frauen Mut zu machen, sie selbst zu sein. Sie sollen sich nicht verkleiden, sondern ihre natürliche Schönheit hervorholen und durch die passende Kleidung unterstreichen.» Denn, fasst sie zusammen: «Kleidung ist alles andere als oberflächlich.»