So geht Solidarität

So geht Solidarität

Der SenseTaler ist keine Währung aus dem Mittelalter, sondern vielmehr ein Batzen mit Per- spektiven. Ohne Gebühren und Spesen. Der SenseTaler hat einen Wert von 25 Franken und lässt sich in 100 Geschäften der Region einlösen. Der nicht eingelöste Wert verfällt aber nicht, sondern kommt der Region zugute. Diesmal für die Pflege- und Spitexorganisationen der Region oder genauer: deren Mitarbeitende.

«Wir sind platt und danke für diese Geste. Deshalb sind alle heute hier. Es ist kein alltägliches Ereignis», sagt Institutionsleiterin Carmen Angstmann vom Betagtenzentrum in Laupen. «Das ist wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, im Namen aller bedanke ich mich herzlich», freut sich Peter Ducommun, Leiter vom Landhaus Neuenegg. «Ein solches Geschenk haben wir noch nie bekommen. Ja, applaudieren allein genügt nicht, wir brauchen alle Mitarbeitenden, in allen Bereichen. Vielen Dank», lobt Geschäftsführer Ivo Zumwald von der Stiftung St. Wolfgang.

Absichtlich nicht eingelöst

Ob in Bösingen, Neuenegg oder Laupen: Insgesamt bekommen 774 Mitarbeitende ungeachtet der prozentualen Anstellung oder der Tätigkeit ein Büchlein mit Zehnfrankenscheinen in einem Wert von je 150 Franken. Es scheint so, als hätte einer mitten drin mindestens soviel Freude wie die Institutionen oder die Mitarbeitenden: Daniel Grossrieder. Der Vorsitzende der Bankleitung der Raiffeisen Sensetal streicht heraus das besondere dieser Tat: «Es ist ja eigentlich nicht die Bank, die Geld verteilt sondern alle Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Und von vielen habe ich erfahren, dass sie den SenseTaler bewusst nicht eingesetzt haben, damit er dieser Aktion zugute kommt. Das berührt mich.» 

Teil der Gesellschaft

Die Zahlen unterstreichen diese Feststellung. 187’500 Franken lösten die Genossenschafterinnen in den vergangenen zwei Jahren ein, 116’500 Franken blieben für diese Aktion vorrätig. Die Raiffeisen ist im Sensetal seit einem Jahrhundert präsent. Genossenschaftlicher Gedanke inklusive. Die Spuren, welche diese lange Zeit hinterlässt, treten mit dieser Aktion zu Tage oder, wie es Raiffeisen Sensetal Verwaltungsratspräsident Patrick Landolfo sagt: «Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft.»

Doch etwas Mittelalter

Und das zeigen die vielen Engagements des Verbands der Deutschfreiburger Raiffeisenbanken deutlich. Sie präsentieren in diesen Tagen nicht nur den Jahresabschluss 2022, sondern auch die Summe von 2,7 Mio. Franken oder 30 % des Gewinns, die den Vereinen oder Veranstaltungen in der Region zugute kommen. Das jüngste Beispiel stammt aus der Raiffeisenbank in Flamatt. Im «Senseträff» standen bis vor Kurzem Bilder aus der Sammlung der Raiffeisen zum Verkauf. Deren Erlös kommt zweier Stiftungen zugute. So sehr diese Aktionen in der Gegenwart stattfinden. Etwas Mittelalterliches findet sich dann doch noch. Der SenseTaler als Münze wird zum Symbol für eine 100-jährige gelebte Solidarität. Die Mittelalter-Historiker mögen verzeihen, wenn ein alter Ablass-Spruch in diesem Kontext umgewandelt werden darf und lautet: «Der SenseTaler in der Kasse klingt, das Gemüt gegn‘ Himmel springt.» So geht Solidarität.

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