«Es ist an der Zeit, die Anfänge der Burganlage hoch auf dem Sandsteinfelsen neu zu ergründen», eröffnete Katrin Gysel vor 60 Gästen den Vortrag der Firma «History Projects». Dazu eingeladen hatten das Museum, die Stiftung und der Verein Schloss Laupen. Jonas Glanzmann und Sascha Heimberg leiteten aus aktuellen Forschungsergebnissen über den Burgenbau, Parallelen zum Ursprung von Schloss Laupen ab. Dieses verdankt seine Entstehung der prägenden Lage über dem Wasser. Die Flusslandschaft am Zusammenfluss von Sense und Saane wurde über die Jahrtausende durch reissende Wasser und Geschiebe gestaltet. Bereits die Siedler der Bronzezeit und die Römer hatten bei Laupen die engen Stellen der Flüsse überquert. So entstanden an günstigen Lagen Furten, Stege und Brücken. Die Gemeinde gewann an Bedeutung.
Die politischen Veränderungen in nachrömischer Zeit veränderten die Besiedlung. Auf dem geschützten, vorspringenden Sandsteinfels entstand 900 n. Chr. ein befestigter Platz, der nach und nach zu einer Burg ausgebaut wurde. Das bedeutet, dass bereits zur Zeit von Kaiser Otto dem Grossen im 9. und 10. Jahrhundert eine befestigte Holzburg stand. Es deutet viel darauf hin, dass der Ursprung des Laupener Wahrzeichens noch weiter zurückreicht, als bisher gedacht.