«Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert», sagt Marlis Gerteis-Schwarz und fügt entschlossen hinzu: «Es ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Verwaltung auf den neusten Stand zu bringen und Strategien zu entwickeln.» Ihr Vorgänger, René Wanner, habe ihr eine finanziell gesunde Gemeinde hinterlassen. Dank dieser Ausgangslage können grosse Projekte weiterverfolgt werden, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung des Dorfkerns Thörishaus, die Realisierung der neuen Gemeindeverwaltung oder auch der Umbau des Schul- und Kirchzentrum. Zusammen mit ihrem Ratskollegium und den Bürgerinnen und Bürgern gehe es nun darum, eine zielführende und finanzierbare Realisierung der Investitionen zu finden.
Weg in die Politik
Aufgewachsen als viertes Kind in einer Bauernfamilie im ländlichen Oberbalm, war Marlis Gerteis-Schwarz schon früh interessiert an politischen Themen. «Angeregte Diskussionen und das Mitspracherecht, das uns die Demokratie bietet, haben mich fasziniert», erinnert sie sich. Ihre Verwaltungslehre bei der Fürsorge- und Gesundheitsdirektion der Stadt Bern prägten sie ebenfalls in diese Richtung. Heute verheiratet und mit eigener Familie gilt ihr Interesse besonders den Familien- und Jungendthemen. Eine erste Aufgabe im örtlichen Wahlausschuss in der damaligen Wohngemeinde war der Beginn ihres politischen Weges. Es folgten weitere Aktivitäten als Rechnungsrevisorin, später in der neuen Wohngemeinde als Präsidentin der Schulkommission und der regionalen Jugendkommission, bis hin zur Gemeinderätin. Parallel zu ihrem politischen Engagement hat die Neueneggerin ihre berufliche Weiterentwicklung ausdauernd vorangetrieben. Auf verschiedenen Stationen übernahm die gelernte Kauffrau mit einer Weiterbildung zur Direktionsassistentin anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der Personalführung und Finanzverantwortung.
Gemeinsamer Einsatz
Der Wahlslogan der örtlichen SVP «Neuenegg bewegt – Neuenegg bewegen» entspricht also ganz ihrem Bedürfnis die Weiterentwicklung voranzutreiben. «Mich persönlich bewegen zu lassen, um gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürger Projekte für eine lebenswerte Gemeinde mit attraktiven Schulen und Infrastrukturen zu entwickeln, stehen für mich im Vordergrund», erzählt die Gemeindepräsidentin begeistert und ergänzt: «Mit viel Einsatz stellen sich Mitglieder aus Gemeinderat und Kommissionen immer wieder neuen Herausforderungen und treffen vorausschauende Entscheidungen. Industrie, das Gewerbe, die Landwirtschaft und zahlreiche Vereine sind tragend für die Existenz und Attraktivität unserer Gemeinde und verdienen unser politisches Engagement.»
Viele Herausforderungen
Marlis Gerteis-Schwarz bringt alles unter einen Hut, gar nicht so einfach, wie sie lachend verrät: «Ja, das ist in der Tat sehr herausfordernd.» Doch für die berufstätige Familienfrau, gehören Organisation, Multitasking und haushälterisches Denken zu ihrem Alltag: «Es ist alles eine Frage von einer gut durchdachten Planung, ohne Anspruch auf Perfektion», verrät sie. Im Glauben verankert weiss sie sich auch in turbulenten Zeiten zu helfen. Neue Energie tankt die 49-Jährige bei ihrer Familie, einem guten Buch und den Spaziergängen mit ihrem Hund entlang der Sense oder zum Aussichtspunkt Chutzen. «Die Weitsicht tut mir gut und hilft Distanz zu gewinnen und Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten», erklärt die gelernte Direktionsassistentin. Durch ihre vorausschauende und lösungsorientierte Herangehensweise hat Marlis Gerteis-Schwarz die besten Voraussetzungen auch die politischen Herausforderungen als neue Gemeindepräsidentin erfolgreich zu meistern.
Helene Wieland