Volley Köniz: Geldsorgen und ein neuer Trainer

Volley Köniz: Geldsorgen und ein neuer Trainer

Gleich mehrere Wechsel verzeichnete Volley Köniz in den letzten Monaten. Mit der Freistellung von Trainer Han Abbing und dem Weggang von Michael Grossenbacher betreffen diese sowohl die sportliche wie auch die operative Ebene.

Ein guter Start ins neue Jahr sieht anders aus. In letzter Zeit haben sich bei Volley Köniz die Niederlagen gehäuft, aktuell befindet sich das Team auf dem unbefriedigenden fünften Tabellenrang. Hinzu kam das vorzeitige Cup-Aus. Die Nachricht des Weggangs von Trainer Han Abbing zeichnete sich folglich ab. Mit dem Wechsel von Han Abbing zu Luca Tarantini versuchen die Verantwortlichen bei Volley Köniz, neue Impulse ins Team zu bringen. «Aufgrund der Resultate mussten wir etwas verändern», bedauert Verwaltungsrats-Mitglied Beat Ackermann Abbings kurzes Gastspiel in Bern. Erst im August 2015 kam dieser vom niederländischen Verband zu Volley Köniz. Luca Tarantini war bisher Trainer der Könizer NLB-Mannschaft, auf ihn folgt Jean-Charles Vergé-Dépré. Die Forderungen an Tarantini sind klar: «In den verbleibenden zwei Monaten die erste Mannschaft von Volley Köniz in die angestrebten Medaillenränge führen», sagt Ackermann. «Der zweite Rang ist immer noch machbar», gibt er sich kämpferisch. Tarantinis Einstand jedenfalls ist gelungen. Die erste Partie unter dem neuen Trainer gewinnt Volley Köniz 3:0.

Michael Grossenbacher weg
Für mehr Überraschung sorgen bei Aussenstehenden die Veränderungen in der Geschäftsleitung. Bereits seit November arbeitet Michael Grossenbacher, bekannt als «Grosi», nicht mehr auf der Geschäftsstelle von Volley Köniz. Gründe will Beat Ackermann nicht publik machen, nur so viel: «Grosi» sei ein engagierter Mensch mit hoher Sozialkompetenz. «Er tat uns mit seiner Art gut. Sein überraschender Abgang ist nun Tatsache und Volley Köniz muss in der Lage sein, damit umzugehen.»
Es ist noch kein Jahr her, da organisierte Volley Köniz seine Geschäftsstelle neu. Damals setzte der Verein in der operativen Führung auf ein Zweier-Team: Michael Grossenbacher, Comedian und Inhaber einer Eventagentur, und die ehemalige Spitzensportlerin Annika Schulz. Das Duo folgte auf Achim Dähler, der seit 2012 bei Volley Köniz war und beim NLA-Team professionelle Strukturen einführte. Um sich beruflich anderen Aufgaben zu widmen, hat Annika Schulz ihre Stellenprozente Anfang dieses Jahres reduziert. Die ehemalige Spitzensportlerin wird dem Verein noch rund einen Tag pro Woche zur Verfügung stehen. Ergänzt wird die operative Führung seit Januar mit Marta Ostrowska, wie Annika Schulz ebenfalls ehemalige Spitzensportlerin und langjährige Stammspielerin bei Volley Köniz. Mit ihr ist aber nur ein Teil des Pensums wiederbesetzt. «Das wird auch bis auf Weiteres so bleiben», stellt Beat Ackermann klar und verweist auf das Budget des Vereins, das bereits letzten Sommer drastisch gekürzt wurde – um rund 300’000 auf 750’000 Franken. Auf die neue Saison hin wird nochmals reduziert, es blieben dann noch zirka 450’000 Franken, bedauert Ackermann. Bereits jetzt machen sich die Kürzungen schmerzhaft bemerkbar. Das Geld fehlt, um die Geschäftsstelle vollständig zu besetzen und den Club im gewünschten Tempo weiterzuentwickeln.

Mehr Rückhalt wünschenswert
Bei der Sponsorensuche habe man in den letzten Jahren sicherlich Fehler gemacht, sagt Ackermann selbstkritisch. «Wir haben zu viele kleinere Sponsoren verloren und waren zu stark auf die grossen fokussiert», folgert er. Von den Könizer KMUs indes würde er sich mehr Unterstützung wünschen. «Immerhin sind mehrere 100 Kinder im Schulsport bei Volley Köniz involviert.» «Und», gibt er zu bedenken, «es darf doch nicht sein, dass nur noch die ganz grossen Sportarten existieren.»
Zurück zur Nationalliga: «Dort können wir bald ernten, was wir gesät haben», hofft Ackermann, der auf die Förderung des Nachwuchses anspielt. Bereits jetzt kommen mehrere frühere B-Spielerinnen in der ersten Mannschaft zum Einsatz, darunter auch Ackermanns Tochter Céline. Auf nächsten Herbst hin sollen weitere Spielerinnen folgen. Apropos sportliche Ebene: Wie viel Spass macht Volleyball eigentlich noch, wenn schon von Anfang an klar ist, dass Volero Zürich den ersten Platz belegen wird? «Diese Frage sollte anders gestellt werden: Wie viel Spass hat Volero noch? Bei den Matchs gegen das hochklassige Zürich sind unsere Spielerinnen immer besonders motiviert!»

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