Zukunft und Vergangenheit kreuzen sich

Zukunft und Vergangenheit kreuzen sich

Eine Woche vor Beginn hatte der WabernLeist zu einem Rundgang auf dem Festivalgelände des Gurtenfestivals eingeladen. Gelegenheit für einen Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des renommierten Open Airs auf dem Berner Hausberg.

«So schön öich wider z’gseh» prangt in grossen Lettern über dem Eingang zum Festivalgelände. Nach der Begrüssung durch Markus Gilomen orientiert der neue Festivalchef Bobby Bähler während eines Rundgangs durch das Gelände über Ausrichtung und Werte des diesjährigen Gurtenfestivals. In der zweijährigen Pandemie-Zwangspause sind die Organisatoren alles andere als untätig geblieben: «Wir haben uns eingehend Gedanken gemacht über die Werte, die unser Festival ausmachen. Bei uns ist nach wie vor jeder und jede willkommen – vom Junkie bis zum Banker. Bei der Auswahl der Acts wird grosser Wert auf Diversität betreffend Stil, Herkunft und Geschlecht gelegt.» In der Tat: Auf den Bühnen des Gurtenfestivals treten 2022 gleich viele Frauen wie Männer auf. Nachhaltigkeit bleibt ebenfalls ein wichtiges Anliegen: Das Verpflegungs-Angebot im Food Couloir kommt zu 100% aus der Region.

Neuerungen
Einen von weither sichtbaren Hinguckern bildet der mächtige «Sound Garden», der mit seinen schwarzen Kreuzen an einen Sakralbau erinnert. Eine Kathedrale? Bobby Bähler winkt ab: «Die schwarzen Kreuze symbolisieren den Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Hier treten innovative Künstlerinnen und Künstler aus allen Genres und Ländern vor einem Zielpublikum «20 abwärts» auf. «Es ist uns ein grosses Anliegen, auch jenen jungen, unbekannten Acts eine Plattform zu bieten, mit deren Namen wir keine Tickets verkaufen können», meint der Festivalleiter. Auf der «Waldbühne» treten seit Jahren ausschliesslich Schweizer Bands vor maximal 5000 Zuschauerinnen und Zuschauern auf. 2022 bekommt diese Institution einen neuen Standort gleich beim Waldrand. Dies mit dem Vorteil, dass nun doppelt so viel Publikum die einheimischen Konzerte verfolgen kann. Unterhalb des Ost-Signals steht die erweiterte «Zeltbühne», die nunmehr eine Kapazität von 15’000 Zuschauern aufweist. Hier lässt sich der musikalische Hörgenuss mit einem atemberaubenden Weitblick über das Gürbetal und die Stadt Bern verbinden.

Legende Claude Nobs
Den Abschluss des Rundgangs bildet auf der Bühne des «Supermercado» das Interview mit Fredi und Kathrin Hallauer, die 1977 das 1. Gurtenfestival mitorganisierten. Welches sind die prägendsten Erinnerungen an diese Anfangszeit? Fredi Hallauer schmunzelt: «Das Interesse der Szene am Gurtenfestival war riesig, wir konnten jedoch nicht alle interessierten Musikerinnen und Musiker auftreten lassen. So schenkten wir Freitickets denjenigen, die sich verpflichteten, ohne Gage irgendwo auf dem Gelände zu musizieren. Claude Nobs vom Jazzfestival Montreux kam so zu seinem Freiticket und spielte wie abgemacht anderthalb Stunden mitten im Publikum auf seiner Mundharmonika.»

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