2,6 Gramm Plastik für alle Altersklassen

2,6 Gramm Plastik für alle Altersklassen

SCHWARZENBURG – Viele hatten schon selber einen Tischtennisschläger in der Hand, sei es in der Badi, im Park oder im Garten. Der TTC Schwarzenburg nimmt seit einem halben Jahrhundert an Wettkämpfen teil und zeigt mit einem Showkampf zum Jubiläum die faszinierenden Seiten des Sportes.

Club-Präsident Friedrich Indermühle hat Tischtennis vor mehr als 30 Jahren für sich entdeckt: «Zwei Freunde gingen ins Training schnuppern. Ich habe sie begleitet und bin hängengeblieben. Mich fasziniert das Spiel, weil es schnell ist und weil man sich endlos verbessern kann.» Durchschnittlich vier Trainings absolviert er pro Woche. Um Gegner seiner Stärkeklasse zu haben, spielt er aktuell beim TTC Bern, ab nächster Saison in der 3. Liga. Zweimal habe er eine Pause gemacht, ansonsten sei er «schon ewig» im Verein in Schwarzenburg dabei, lange auch als Kassier. Im letzten Jahr hat er das Präsidenten-Amt von Heinz Hostettler übernommen. 

Hostettler ist seit 1998 aktiv. Seine Frau, dazumal Vereins-Präsidentin, machte eine Rekrutierungsaktion «und hat mich aufgefordert zu kommen.» Heute ist er mit 78 Jahren der Team-Senior und amtet als Nachwuchstrainer.

Mal weniger, mal mehr

Die Mitgliederzahl bewegt sich wie die Kurse an der Börse – mal runter, dann wieder hoch, wie Hostettler erzählt: «Als ich dazukam, mussten immer einige warten, bis sie spielen konnten, obwohl wir sieben Tische aufstellten.» Die letzten Jahre waren ein Tiefpunkt, da seien sie teilweise noch zu sechst dagestanden. Momentan nehmen an den Trainigs wieder bis zu 20 Personen teil. Fünf von ihnen stellen eine Mannschaft in der 5. Liga, wo sie jeweils in einer Hin- und Rückrunde gegen sieben Teams aus der Region antreten. Drei Spieler braucht ein Team, die weiteren sind Ersatz. Pro Runde bestreitet jeder Spieler drei Partien (jeder gegen jeden). Zusammen mit einer Doppelpartie werden so insgesamt zehn Punkte verteilt.

Vier Generationen am Tisch

Angesprochen sind Menschen jeden Alters. Und das ist in diesem Fall keine Floskel: In der Herrenmeisterschaft spielen lizenzierte Schülerinnen und Senioren (dazu zählt man ab 40 Jahren) im gleichen Team. Man könnte auch sagen, dass bis zu vier Generationen gleichzeitig an den Tischen stehen. Es existieren aber auch eine spezielle Damenliga und Altersserien. Die Senioren-Weltmeisterschaften sind in Alterskategorien von jeweils fünf Jahren gestaffelt. An der diesjährigen WM in Muscat/Oman wurden sogar Wettkämpfe in der Kategorie Ü85 durchgeführt.

Neumitglieder sind immer willkommen und können während drei Monaten Probetrainings absolvieren. Mit einem einfachen Sporttenue ist man dabei, einen Schläger fürs Probieren stellt der Verein zur Verfügung. Die Trainings finden am Montagabend ab 19.45 Uhr und am Sonntagmorgen, individuell nach Absprache, statt.

Profikunst in der neuen Turnhalle

Neben der Möglichkeit zum Trainig bietet der TTC zudem ein weiteres Ping-Pong-Highlight an: Am Samstag, 13. Mai, findet ab 14.45 Uhr in der neuen Turnhalle Schwarzenburg eine Tischtennisshow mit anschliessendem Apero statt. Der ehemalige Spitzenspieler Reto Müller wird mit einem Überraschungspartner eine Stunde lang Sport vom Feinsten zeigen. Dabei wird der  Plastikball mit 40 Millimetern Durchmesser und einem Gewicht von 2,6 Gramm auf bis zu 180 Stundenkilometer beschleunigt. Das ist zwar einiges weniger als ein Badminton-Shuttle oder Tennisball. Wenn man aber die kurze Distanz miteinberechnet (der Tisch misst 2,74 Meter in der Länge), handelt es sich wohl um die schnellste Rückschlagsportart überhaupt. Als Hobbyspieler den Aufschlag eines Profis auf den Tisch zurückzubringen ist sozusagen unmöglich. Das Problem liegt nicht im Tempo eines Aufschlages, sondern am Schnitt. Ein beliebter Spruch aus der Szene lautet deshalb: «Fussball ist Arbeit, Tennis ist Handwerk, Tischtennis ist Kunst.»

Aus der bewegten Geschichte

Begonnen hat die TTC-Kunst am 19. Juli 1973 im Säli des Restaurants Bühl. Damals wählten die Anwesenden Erich Schmocker zum ersten Präsidenten des Tischtennisclubs Schwarzenburg. Der Verein ging mit drei Mannschaften ins Rennen, zwei davon in der 4. Liga, eine bei den Junioren.

Schon nach der ersten Saison kam es zu Abgängen, 1976 wurde gar über die Auflösung diskutiert. Doch dazu kam es nicht und in den 90er-Jahren stand der TTC entgegen den Entwicklungen in den 1970er-Jahren in voller Blüte: 1990 waren ganze fünf Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet, 1991 startete erstmals ein Frauenteam, das aus der dritten Liga direkt den Aufstieg schaffte. 1995 waren die Damen dann bereits in der Nationalliga B angekommen; zwei Jahre darauf stiegen die Herren zudem das erste und einzige Mal in die
2. Liga auf. 

Und auch in der weiteren Geschichte gab es Highlights, für das grösste sorgte 2008 das Frauenteam, das den Aufstieg, in die Nationalliga A nur knapp verpasste.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«2,6 Gramm Plastik für alle Altersklassen»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2