«Es ist mein persönliches Ziel, mich am Eidgenössischen Hornusser-Fest in zwei Jahren im bernischen Höchstetten, in dem der Platzgerverband auch inte-
griert ist, für den Schweizermeister-Final der 20 besten Platzger zu qualifizieren.» Zu hoch nach den gezackten Platzger-Sternen gegriffen hat Rolf Eggli (Laupen) mit dieser Ansage nicht. Immerhin konnte er sich in den letzten vier Jahren stets qualifizieren. «Diese Wurfsportart liegt mir, konnte ich doch in früheren Jahren in der Auswahl der Landesteil-Mannschaft Bern-Mittelland mittun», so Eggli. Wie viele Tage, Stunden, Minuten und Sekunden wir uns noch gedulden müssen bis zum 40. Eidg. Hornusserfest im August 2024 ist laufend auf der Homepage www.ehf24.ch ersichtlich. An diesem Countdown interessiert sind nicht nur die Hornusser, sondern auch «Zugewandete», wie Platzger und ihre Crème de la Crème.
Platzgerclub Ursprung-Bramberg
In die Wiege gelegt wurde Eggli das Platzgen nicht, denn aufgewachsen und zur Schule gegangen ist er bis 1971 in Dachsen am Rheinfall, um dann das letzte Schuljahr noch im thurgauischen Bürglen zu absolvieren. Platzgen ist jedoch eine vor allen Dingen im Bernbiet verbreitete Sportart. 1991 war Rolf Eggli ein Gründungsmitglied des Platzgerclubs Ursprung-Bramberg (PCU). «Im PCU pflegen wir ein schönes Verhältnis unter uns Mitgliedern. Wenn nur das Nachwuchsproblem nicht wäre», bedauert Eggli das teilweise fehlende Interesse an dieser Traditionssportart. Was es mit diesem Hobby auf sich hat, konnte jedermann am 3. und 4. September auf dem Bramberg unmittelbar erleben: Zaungäste und Interessierte durften selbst Platzger-Sterne werfen, was sich nachhaltig auf den Bekanntheitsgrad und Mitgliederbestand auswirken dürfte. An diesem «grössten Platzgerfest des Jahres» wurde auch die diesjährige Schweizermeisterschaft ausgetragen. «Anfangs 2020 hatten wir die Planung für das 30-Jahr-Jubiläum des PCU und das Platzger-Verbandsfest 2021 in Angriff genommen. Schweren Herzens mussten wir dann den Anlass infolge von Corona auf 2022 verschieben», erklärt der OK-Präsident.
Hunde und Handball
Dass Rolf Eggli seit den siebziger Jahren in der Region zuhause und verwurzelt ist, geht aus seinem Lebenslauf hervor: 1973 bis 1977 Lehre als Buchdrucker in Neuen-
egg; 1977 bis 1990 tätig als Buch-/Offsetdrucker; 1978 und 1980 RS und UO in Bern und Schönbühl; 10 WKs absolviert, davon die letzten vier als Wachtmeister und zwei Jahre als Militärhundeführer; seit 1990 bis heute tätig in der BKW Energie AG am Standort Mühleberg im Kernkraftwerk als Betriebswächter im Schichtdienst. Von 1990 bis 2017 bildete Eggli drei Diensthunde aus, die ihm bei der Arbeit treu zur Seite standen. Mit Bravour bestritt und bestand er diverse Diensthundeprüfungen im In- und Ausland. «Einige Jahre durfte ich die Ausbildung sämtlicher Diensthunde im ‹Kernkraftwerk› leiten. Der Hundesport in der Kategorie «Diensthunde» und damals in der Kategorie «Schutzhunde» schien ihm auf den Leib geschrieben zu sein. Als junger Mann versuchte sich Eggli als Hornusser und Judoka, was jedoch nicht so funktionierte, wie er sich das erhofft hatte. Dafür spielte er mehrere Jahre Handball beim TV Flamatt-Neuenegg und war auch einige Jahre als Schiedsrichter auf dem Spielfeld anzutreffen.
INFO:
