KI: Kann irrsinnig viel

KI: Kann irrsinnig viel

Sie haben natürlich recht. KI steht eigentlich für Künstliche Intelligenz. Aber spätestens nach dem Referat von Daniel Hünebeck ist klar: KI kann eben irrsinnig viel. Fast wie die Bank Gan-trisch selbst, die sich auch in diesem Jahr als Gastgeberin des Schloss-Apéros verdient gemacht hat.

«Liebe Gäste, ein herzliches Willkommen zum jährlichen Sommeranlass der Bank Gan-trisch im wunderbaren Ambiente des Schlossareals. Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, Sie als Vertreter von KMU, Behördenmitgliedern von Gemeinden und Kanton, sowie Gäste aus dem Geschäftskreis unserer Bank hier begrüssen zu dürfen. Unser heutiges Thema, Künstliche Intelligenz und ChatGPT, ist von grösster Bedeutung für die Welt, aber auch unsere Region sowie die Unternehmen…» Diese einleitenden Worte stammen nicht etwa von Bankleiter Daniel Hauert selbst, sondern von seiner digitalen Assistentin. Er hat ChatGPT genutzt und die Grussworte sprechen lassen. Dass die virtuelle Frauenstimme noch kein Berndeutsch könne, «daran arbeiten wir noch und das bekommen wir noch hin», witzelt der Leiter.

Erst am Anfang

Und er sollte recht behalten. Der Senior Digital Strategist, Dozent und Speaker Daniel Hünebeck, beeindruckt die Gäste, indem er sich mit der Stimme von Angela Merkel oder Donald Trump vorstellen lassen kann. Und das sei erst der Anfang einer Entwicklung, die zunehmend in unser aller Alltag dringt. Er erinnert an den Moment, als die Smartphones neu sprechende Assistentinnen anboten. Einer der ersten Momente, in denen KI im Alltag ankommt. Aber erst im November des vergangenen Jahres startete ChatGPT seine Dienste als Textkreator und schaffte es in nur vier Tagen auf eine Mio. Nutzerinnen. Da staunen sogar Facebook, Amazon und Co. «Natürlich stellt uns das vor Probleme, gerade bei der Bildung. Es gibt Stimmen, die verlangen, dass man das verbietet», weiss der Experte. «Das war aber damals beim Taschenrechner auch so», vergleicht er. Neues wird schnell einmal als «Teufelszeug» verunglimpft, «und trotzdem wissen wir heute noch, was 5 plus 3 ist.» Klar; 9. Was dieses Beispiel meint, ist: Genauso wie Menschen sich irren können, kann es auch ChatGPT; es hat (noch) nicht immer recht.

Ändert nicht alles

Oder kann nicht alles. «ChatGPT ist eher der Praktikant, wo man nochmals gegenchecken muss», gibt er zu bedenken. Doch woher nimmt dieser Dienst sein Wissen? Sämtliche verfügbaren Bücher sind in die Datenbank eingeflossen und ein Forum hat dieses noch zusätzlich mit Inhalten gefüttert. Daraus ergibt sich durchaus beängstigend viel Wissen und daraus wiederum kreiert KI benutzerdefinierte Inhalte. Wo setzt man das nun ein? Vielerorts; sei es, um Texte zu kreieren, zu übersetzen, zu programmieren, zusammenzufassen, um Webseiten, Fotos oder Videos zu erstellen. Die Konsequenz kann sein, dass es noch mehr getürkte Nachrichten, Mails und so weiter geben kann. ChatGPT selbst warnt vor illegalen Bereichen, auf die man «auf keinen Fall zugehen soll», witzelt der Strategist im Wissen, dass genau diese Warnung dazu verleiten könnte, es trotzdem zu tun. So gesehen ändert künstliche Intelligenz vieles, aber nicht alles. Der gesunde Menschenverstand wird auch morgen und übermorgen das wertvollste Werkzeug bleiben, es erhält einfach weitere Unterstützung, die bei sinnvollem Einsatz nützlich sein kann. Auf Stufe eines Praktikanten, um es in den Worten von Hünebeck zu sagen.

Bodenhaftung bleibt 

Dass KI in Schwarzenburg nicht unbedingt das Schloss zum Wanken bringt, daran lassen die anschliessenden Gespräche keinen Zweifel. Noch wissen nur die Wenigsten, wie sie diese Neuheiten einsetzen wollen und überlegen sich eher, welche Konsequenzen das alles haben könnte. Ein Beispiel hierzu liefert das Publikum ganz zu Beginn des Schloss-Apéros. Als Daniel Hauert die Schwinger Fabian Staudenmann und Michael Ledermann begrüsst, fällt der Applaus für die Lokalhelden – mit Verlaub – etwas lauter aus, als jener für den Referenten. Was Hünebeck durchaus witzig findet.

«Kann irrsinnig viel» mag für künstliche Intelligenz stehen, könnte aber auch für die Bank Gantrisch stehen. Auch sie kann irrsinnig viel. So weiss sie genau, dass die Familie Aebischer vom Löwen Riffenmatt ein genussvolles und mundendes Buffet hinzaubern würde, zur Freude aller. Und übrigens: ganz ohne KI, dafür mit viel MH; menschlicher Herzlichkeit. Und manchmal ist das doch ganz gut so.

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