Markenzeichen: Ausdauer und Beständigkeit

Markenzeichen: Ausdauer und Beständigkeit

Der 33-jährige Schwinger Martin Rolli ist ein sicherer Wert für den Schwingklub Schwarzenburg. Seine ruhige, geerdete Art wird von seinen Aktiv-Klubkameraden, die er als Technischer Leiter betreut, sehr geschätzt. Ursprünglich wollte er Ende dieses Jahres seine aktive Schwingkarriere beenden. Doch 2024 findet das Mittelländische Schwingfest in Riggisberg statt. Das möchte er als Aktiver noch gerne erleben.

Diesen Sommer gönnten sich Martin Rolli und seine Frau Eveline wieder mal richtige Ferien. Sie bereisten während fünf Wochen die USA und Kanada mit einem Camper und waren beeindruckt von der unendlich scheinenden Weite der beiden Länder. Während einem Jahr verbrachten der gelernte Zimmermann mit Weiterbildung zum Holzbau-Techniker und seine Frau die Wochenenden und Ferien mit dem Umbau ihres erworbenen Bauernhauses im Weiler Tromwil. Schön ist es geworden, das rund 200-jährige Bauernhaus. Da steckt viel Herzblut drin. Im schmucken Inneren zeugen viele Gegenstände von der Schwingkarriere von Rolli. Es wiederspiegelt aber auch die Kreativität seiner Frau, die zum Beispiel einen alten Fensterrahmen in einen Fotorahmen mit Hochzeitsfotos umgestaltet hat. Kennengelernt haben sich die beiden vor vielen Jahren. «Nicht etwa bei einem Schwingfest, sondern an der Viehschau in Riggisberg», erwähnt der 1,80 Meter grosse und 92 Kilo schwere Schwinger trocken. Er ist nicht der Mann der vielen Worte, aber seine ruhige, besonnene Art wird von den Leuten sehr geschätzt.

Zum Schwingsport kam Martin Rolli durch seinen Vater. Dieser schwang früher als Jungschwinger. Später nahm er seine Söhne Martin und Stefan mit in den Schwingkeller des Schwingklubs Schwarzenburg. Seit 1999 schwingt Martin Rolli für den erfolgreichen Klub. Am Schwingen schätzt er die Kameradschaft, den freundlichen Umgang und den fairen Kampf im Sägemehl. Rolli bezeichnet das Schwingen als «humane Kampfsportart». Grosse Vorbilder im Schwingsport hatte er nicht, ausser vielleicht Willy Graber. Das Schwinghandwerk erlernte er als Jungschwinger von Thomas Staub und bei den Aktiven profitierte Rolli viel vom damaligen Technischen Leiter Hansruedi Lauper. «Er zeigte auf, was für eine professionelle Einstellung es braucht, um im Schwingsport zu reüssieren.»

Schön und Herausragend

Seinen ersten Kranzgewinn realisierte der Sennenschwinger am Seeländischen Schwingfest in Täuffelen im Jahr 2011.  Anschliessend hat er regelmässig Kränze erschwungen. Im 2014 mit dem Schwarzsee-Schwinget und dem Weissenstein zwei Bergkränze. Insgesamt sind es bis heute 25 Kränze. «Gerne hätte ich es noch auf mehr Kränze gebracht», betont er. Seinen grössten Erfolg erzielte er mit dem Kranzfestsieg am Freiburger Kantonalen 2019 in Heitenried. «Eines der schönsten Erlebnisse über all die Jahre war für mich der Kranzgewinn am Mittelländischen Schwingfest in Oberbalm 2016, ganz in der Nähe meines Wohnortes. Damals war Eveline meine Freundin und zugleich Ehrendame. Bei der Ehrung von ihr den Kranz zu erhalten, bleibt unvergessen.» Seit 2011 begleitet ihn seine Frau praktisch an jedes Schwingfest und hilft auch an den Veranstaltungen des Schwingklubs mit.

Wenig verletzt

Rolli ist während den 24 Jahren als Schwinger, ausser einigen kleinen Blessuren, grösstenteils von schweren Verletzungen verschont geblieben. «Das erachte ich nicht als selbstverständlich. In der Saison 2022 habe ich mir das Sprunggelenk angerissen. Am Emmentalischen Schwingfest 2023 in Bowil habe ich mir ein paar Rippen gebrochen. Ich merke, dass man ab Alter 30 anfälliger für Verletzungen wird und auch der Heilungsprozess länger dauert.»

Dran bleiben

Martin Rolli ist beim Schwingklub Schwarzenburg auch Technischer Leiter bei den Aktiven und hilft an den klubeigenen Schwingfesten. «Ich versuche, den Schwingern, die zu den Aktiven stossen, ein Vorbild zu sein, ihnen zu zeigen, was es braucht, um im Schwingen Erfolg zu haben. Sie zu motivieren, mit Durchhaltewillen ‹dran zu bleiben›, auch wenn es hart wird. Die Jungen in diesem Alter stehen meist frisch in der Berufslehre und Ausbildung, das ist für sie eine völlig andere Welt. Und auch dort braucht es ‹Biss›», betont Rolli.

«Eveline hält mir seit vielen Jahren den Rücken frei, so dass ich mich voll und ganz auf den Schwingsport konzentrieren kann. Sie verzichtet zu meinen Gunsten auf sehr viel. Wenn ich Ende 2024 mit dem Schwingsport aufhöre, möchte ich ihr mehr Zeit widmen.» Ein Bauprojekt haben Martin und Eveline noch. Sie möchten das alte Ofenhaus neben dem Bauernhaus noch in ein «Schwingerstübli» umbauen, um all den gewonnenen Preisen eine würdige Bleibe zu bieten.

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