Schulen bleiben erhalten

Schulen bleiben erhalten

Das neue Schulgesetz des Kantons Freiburg sieht eine Zusammenlegung der Schulkreise vor. Die Zuständigen beider Gemeinden haben, in Zusammenarbeit mit den Behörden, eine für alle Beteiligten gute und sinnvolle Lösung gefunden. Die Kinder besuchen weiterhin den Kindergarten und die Primarschule ihrer Wohngemeinde.

Der Grosse Rat des Kantons Freiburg hat die dringend notwendige Revision des Schulgesetzes am 9. September 2014 verabschiedet. Dringend deshalb, weil die Schulen vor neuen Herausforderungen – Digitalisierung, immersiver Unterricht Deutsch / Französisch und Führen einer Basisstufe – stehen. Seit dem 1. August 2015 ist das neue Schulgesetz in Kraft. Während einer dreijährigen Übergangsfrist müssen die Gemeinden dieses entsprechend umsetzen. Zwei Jahre haben die Verantwortlichen intensiv zusammengearbeitet. Am 17. Januar wurden die Ergebnisse an einer Infoveranstaltung der Bevölkerung vorgestellt.
Tragfähige Lösungen für eine sinnvolle Umsetzung des neuen Schulgesetzes und für eine stabile Schule standen im Fokus. Ziel war es, für die Schulleitung beider Schulen je eine 50%-Stelle – bedingt das Führen von 8 Klassen, 2 Kindergärten und 6 Primarklassen – zu sichern; im jeweiligen Dorf die Schule zu erhalten und den Kindern den Besuch der Schule ihres Wohnortes weiterhin zu ermöglichen.

Zusammenlegung der Schulkreise
Früher waren Gemeinde und Schulkreis nicht identisch. Mit dem neuen Schulgesetz ändert sich dies. Etliche Schüler, die in Heitenried die Schule besuchen, aber in Weilern wohnen, die eigentlich dem Gemeindegebiet von St. Antoni angehören, müssten jetzt wechseln (Winterlingen, Schwenny, Henzenried usw.). Dadurch wäre die Anzahl Schüler in Heitenried zu tief, um eine eigenständige Schule behalten zu können. Durch die Schulkreiszusammenlegung können zwei eigene sogenannte Quartierschulen weitergeführt werden. «Wir wollten keine ‹alten Traditionen› brechen. Schliesslich gingen die Kinder dieser Weiler seit jeher in Heitenried zur Schule und das soll so bleiben», sagt Cornelia Rappo, Schulpräsidentin von St. Antoni überzeugt.

Status Quo
Für die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern beider Gemeinden ändert sich bis 2021 nichts. Das kommende Schuljahr 18/19 startet an beiden Orten mit acht Klassen, obwohl in Heitenried dafür eigentlich zwei Kinder fehlen. Glücklicherweise zeigten sich die kantonalen Behörden verständnisvoll und entgegenkommend. Die Prognose der Schülerzahlen, obwohl in den kommenden Jahren leicht rückläufig, sieht vielversprechend aus. Sollte es trotzdem eng werden, wären doppelstufig geführte Klassen eine Option. Es werden auf keinen Fall Klassen getrennt oder die beiden Quartierschulen durchmischt. Chantal Rudaz, derzeit Schulleiterin in St. Antoni, wird ab nächstem Schuljahr im Vollzeit-Pensum an beiden Schulen als Schulleiterin tätig sein. Ihr obliegen viele Aufgaben: Organisation und Leitung des Schulbetriebes, Personalführung, pädagogische und administrative Leitung, Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden, Bindeglied und Kontaktperson zu Eltern und Schulinspektorat bei Schwierigkeiten. «Gemeinsam können wir viele Synergien nutzen. Sportliche Aktivitäten, kulturelle Veranstaltungen, Elterninformationen oder auch das Schulsekretariat kann man viel einfacher, effizienter und kostengünstiger organisieren. Beide Lehrerteams können Erfahrungen austauschen und werden vonein­ander profitieren», sagt Rudaz überzeugt. Die Skilager werden aber auch in Zukunft getrennt durchgeführt. Schulkultur und Leitbild bleiben individuell und eigenständig.
Endgültig darüber entscheiden werden die Gemeindeversammlungen im kommenden Frühling. Auf die Frage, ob denn die Bürger aus St. Antoni zustimmen werden – Heitenried habe schliesslich keine Wahl – antwortet Cornelia Rappo zuversichtlich: «Der Gemeinderat von St. Antoni steht geschlossen hinter dem Antrag. Er ist vorteilhaft für beide Gemeinden und zusätzliche Kosten entstehen keine.» Derzeit finden Fusionsgespräche zwischen St. Antoni, Tafers und Alterswil statt. Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis alle Details ausgearbeitet sind und die Vorlage vor das Volk kommt. Es gibt Möglichkeiten, den Schulkreis weiterzuführen, auch wenn Heitenried nicht Teil der Fusion ist.

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