Hoher Stellenwert, grosses Fest

Hoher Stellenwert, grosses Fest

Die «Musikgesellschaft Sternenberg Neuenegg» blickt auf eine lange Tradition zurück. Nun organisiert sie ein besonderes Wochenende für die ganze Region.

«Nach diesen zwei Jahren wollen wir ein richtig schönes Fest durchführen.» Cornelia Marschall-Ursenbacher ist im OK des Mittelländischen Musiktags Neuenegg sowie der 125-Jahr-Feier der «Musikgesellschaft Sternenberg Neuenegg» und für die Unterhaltung zuständig. Sie freut sich, dass sie die bis weit über die Landesgrenzen bekannten «Fäaschtbänkler» Neuenegg beehren werden. «Als Blasmusiker mit Freude und Leidenschaft für Musik passen sie perfekt hierhin», sagt die Organisatorin.

«Fäaschtbänkler»
Am Freitagabend machen die «Sensemusikanten» in der Drei-
fachturnhalle den Auftakt. Durch den Abend führt Moderatorin Monika Buser, beim Jubiläumsakt zusammen mit Fritz Bula. Danach folgt das grosse Konzert der «Fäaschtbänkler». Die fünfköpfige Band verbindet Blasmusik mit Elektro und Pop – «Blowpop» nennt sie dies.

Speed-Ständli und Parade
Der Samstag steht im Zeichen des Mittelländischen Musiktags. Zwanzig Gast-Musikgesellschaften zeigen ab 10.30 Uhr in der Aula der Sekundarschule und in der Kirche ihr Können und geben ab 11 Uhr auf dem Festgelände «Speed-Ständli» zum Besten. Um 15 Uhr folgt die Marschmusikparade auf der Gartenstrasse und um 16.30 Uhr der Gesamtchor – eine Darbietung aller Musikgesellschaften – auf dem Rasenspielfeld. «Die Musikgesellschaften arbeiteten hart für die Musiktage», betont Marschall-Ursenbacher, und nach den Vorträgen und Expertenbewertungen komme das Feiern nicht zu kurz. Nach dem Bankettessen und der Veteranenehrung spielt die «Blaskapelle Nord-Süd» auf.

125 Jahre Musik
Die Musikgesellschaft wurde noch im 19. Jahrhundert gegründet. Neuenegg sah 1897 ganz anders aus: keine Bahnlinie, kaum Autos, dafür zwei- bis dreimal täglich eine Postkutsche nach Flamatt oder Laupen. «Das Dorf war deutlich kleiner als heute», erzählt Fritz Bula. Der zweitälteste Spieler der Neuenegger Musikgesellschaft ist verantwortlich für den Jubiläumsabend und kann als Präsident des Vereins «Pro Neuenegg» auf einen gros­sen Fundus an historischen Fotos und Dokumenten zugreifen. «Die Gründung eines Vereins war damals eine grössere Sache als heute», weiss er. Ein paar Männer aus der Region machten gemeinsam Tanzmusik. In der Folge entstand mit 25 Gründungsmitgliedern der Blasmusikverein. 1934 schafften die Musiker ihre erste Uniform an, 1957 die zweite, deren Stil bis heute beibehalten wurde. In den ersten Jahrzehnten nannte man den Dirigenten noch «Herr Direktor», wer verspätet an eine Probe erschien, zahlte 50 Rappen Busse, bei «böswilligem Nichterscheinen an einem Konzert» gar fünf Franken. «Das Musikmachen hatte damals einen grösseren Stellenwert», so Bula. Schliesslich gab es noch kein Fernsehen, kein Radio. Ein Telefon hatten nur die «besseren Leute». Umso kreativer war man beim Anwerben von neuen Mitgliedern. Das Malergeschäft Staub etwa stellte mindestens zwei neue Mitarbeiter nur unter der Bedingung ein, dass sie der Musikgesellschaft beitraten. 1970 entschieden die Musiker, fortan auch Frauen zuzulassen. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu freundschaftlichen Auftritten in Neueneggs Partnergemeinde Protivin (Tschechien) und im südita­lienischen Lenola. Regelmässig nahm die «MG Sternenberg» an Musikfesten teil, zuerst im Seeland, dann im Mittelland, dazu an kantonalen und eidgenössischen Musikfesten. Die Bevölkerung kam über viele Jahrzehnte in den Genuss von «Ständli» an hohen Geburtstagen. Fester Bestandteil des Dorflebens sind bis heute das Muttertagskonzert in der Kirche, das Schulfest und das Winterkonzert in der Aula des Schul- und Kirchenzentrums sowie das Strandfest an der Sense.

Nun feiert die «Musikgesellschaft Sternenberg Neuenegg» ihren 125. Geburtstag. Das OK will die Leidenschaft für Musik und geselliges Zusammensein zu einem besonderen Wochenende für die ganze Region werden lassen, getreu dem Motto: «Wieder mau MUSIG – wieder mau es FESCHT.»

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